Was Du über Audible wissen solltest (Experten-Insides für Hörbuch-Autoren und Verlage)

Audible
Blog
April 13, 2022

Was Du über Audible wissen solltest (Experten-Insides für Hörbuch-Autoren und Verlage)

Um konkrete Daten, Fakten und Zahlen über die Amazon-Tochter Audible zu finden, ist unheimlich viel Recherche notwendig. Wikipedia ist seit 2015 nicht mehr aktualisiert worden und auch sonst finden sich kaum aktuelle Daten. Warum macht Audible so ein Geheimnis um seine Zahlen?

Und die wichtigste Frage: Bislang bezahlt Audible Autoren am fairsten, aber wird das auch in Zukunft so bleiben?


Audible ändert in den USA sein Geschäftsmodell


Laut einem Artikel von Buchreport vom 8. September 2020 führt Audible in den USA ein neues Preismodell ein. Und dieses sieht so aus:

  • Audible Plus: Für 7,95 US-Dollar bekommen Hörer:innen Zugriff auf ‘68.000 Stunden und mehr als 11.000 Hörbücher’ aus dem Audible-Katalog.
  • Audible Premium: Für 14,95 US-Dollar gibt es zusätzlich noch ein Guthaben, das gegen ein Hörbuch eingelöst werden kann.

Dieses Preismodell scheint Audibles Antwort auf die immer größer werdende Flatrate-Konkurrenz zu sein.

Seit mehreren Jahren arbeitet Audible hardcore daran, sein Repertoire durch eigene Tonstudio-Produktionen, Podcasts und die Audible Originals auszubauen. Dieses Repertoire soll neue Kundinnen reinspülen und die Kundenbindung stärken.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann löst das neue Preismodell das alte ab. Momentan sei eine Einführung in Deutschland aber nicht geplant, laut Artikel.

Wie lukrativ bleibt Audible für Autoren?


Sollte Audible dieses Pricing irgendwann auch in Deutschland einführen, was würde das für Autoren bedeuten? Werden sie immer noch so gut verdienen?

Solange dieses Geschäftsmodell eine Zugang zu Audibles Originals, Podcasts und Audible-Produktionen beinhaltet und externe Hörbücher weiterhin gegen ein Guthaben “eingelöst” werden, dann bleibt vermutlich mehr weniger alles wie gehabt.

Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass Audible sein eigenes Repertoire weiter ausbauen wird. Eventuell wird die Amazon-Tochter häufiger Exklusiv-Deals mit bekannten Autor:innen eingehen. Langfristig wird sich sicherlich etwas an den Umsätzen ändern.

Der Druck in der Hörbuch-Branche wird durch Streaming-Angebot immer größer. Verständlich, dass Vielhörer immer lieber auf Flatrate-Modelle zurückgreifen, da sie dadurch viel Geld sparen.

Unseren Umfragen zufolge haben 2020 allerdings immer noch 80% der Teilnehmer einen Audible-Account. Und ich hoffe sehr, dass die Fairness für Hörbuch-Autor:innen weiterhin beibehalten wird.

Bis dahin hoffe ich, dass es für Audible nicht notwendig sein wird, das Pricing umzustellen und gerade Self-Publisher und Verlage noch lange von Audible profitieren können.

Netflix-Modell jetzt auch bei Audible


2018 hat Audible-Chef Nils Rauterberg im Interview mit dem OMR Podcast zugegeben, dass er sehr zurückhaltend ist, Zahlen herauszugeben, da Audible die Tochter von Amazon sei. Aber warum er deshalb keine Zahlen nennen kann, darf oder will, hat er nicht begründet.

Nils Rautenberg gibt allerdings einen Vorgeschmack darauf, was in den nächsten Jahren vermehrt auf den Markt kommt: Hörspiele im Serienformat.

In Zukunft werden Hörspiele wie Staffeln mit mehreren Episoden produziert. Dass das Bench Watching zieht, wissen alle, die einen Netflix-Account haben.

Heute schon haben Menschen kaum Zeit und hören auch ein 10 Stunden langes Hörbuch nicht am Stück, sondern mit Unterbrechungen.

Funktioniert das Serienprinzip auch für Sachbuch- und Ratgeber Hörbücher?


Podcasts sind bereits wie Serien und Episoden aufgebaut und funktionieren. Es ist ein natürliches Verhalten ist, eine ganze Podcast-Serie nicht am Stück zu hören, sondern nur einzelne Episoden. Im Kleinen passiert das bereits auch bei Hörbüchern im Genre Sachbuch und Ratgeber, wenn diese in Kapitel eingeteilt sind.

Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass das Bench Hearing auch bei Sachbuch und Ratgeber Hörbüchern aufgeben kann.

Autor Sebastian Fitzek eröffnet als Vorreiter ein neues Hörspiel-Modell


In seinem Hörspiel “Playlist”* verbindet Sebastian Fitzek das Hörspiel mit Songs bekannter Musiker, die speziell für das Hörspiel komponiert wurden. Nicht nur die Musik spielt eine große Rolle bei diesem Titel, sondern auch der Gamification-Ansatz. Hörer:innen können Rätsel lösen und Codes knacken. Damit ist Fitzek Vorreiter für ein neues Hörspiel-Modell.

Das Hörspiel wird sowohl geliebt als auch zerrissen. Es ist wohl Geschmackssache, ob die Umsetzung gelungen sei oder nicht. Nichtsdestotrotz finde ich den neuen Ansatz recht spannend. Der Autor wurde kreativ und hat das Hörspiel neu gedacht. Das verdient Anerkennung, auch wenn noch nicht perfekt umgesetzt.

Was kannst Du als Autor oder Verlag daraus lernen?


Wir dürfen Hörbücher nicht nur als Nebenprodukt eines Buches sehen, sondern sollten schleunigst umdenken. Ob nun die Übertragung des Netflix-Prinzips oder die Kombination aus diversen beliebten Content-Formaten in Einem - unserer Kreativität dürfen wir in Zukunft viel mehr Freiraum lassen.

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Marta Rechul

Seit 2016 betreibe ich liberaudio - den Hörbuchverlag für Self-Publisher. In den letzten sechs Jahren habe ich über 400 Hörbücher herausgebracht. Im Blog zeige ich, wie auch du mit Hörbüchern Geld verdienen kannst.